Villa und Park Bergfried
Villa und Park Bergfried gehören zu den Aushängeschildern Saalfelds. Ab 1922 ließ Schokoladenfabrikant Dr. Ernst Hüther das heute unter Denkmalschutz stehende Ensemble erbauen. Das 1924 vom namhaften Dresdner Architekten Max Hans Kühne vollendete Gebäudeensemble zeigt eine im Stile der 1920er Jahre fast einmalige erhaltene und erlebbare Geschlossenheit in der Gestaltung von Haus, Nebengebäuden und umgebenden rund 20 Hektar großen Landschaftspark.
Die Anschrift der Villa Bergfried lautet: Bergfried 1 in 07318 Saalfeld/Saale
Freunde des Bergfriedes e.V.
Unter Leitung von Bürgermeister Richard Beetz hoben am 20. September 2000 zehn Damen und Herren den „Freunde des Bergfriedes e. V.“ aus der Taufe. Zur Gründungsversammlung waren allerdings damals schon 50 Privatpersonen, Unternehmer und Vertreter von Vereinen, um ihr Engagement für das denkmalgeschützte BERGFRIED-Ensemble durch ihren Vereinsbeitritt später zu bekunden. Zum 1. Vorsitzenden wurde einstimmig Richard Beetz gewählt, 2. Vorsitzender wurde Wolfgang Gölitzer. Die weiteren Mitglieder des Gründungsvorstandes waren Dagmar Kröckel (Schatzmeisterin), Frank Jaquemoth (Schriftführer), Michaela Demel, Prof. Waldemar Bruns, Hans-Joachim Schubert, Dr. Volker Kögel und Karl-Hermann Geißler.
Vereinsziele waren und sind die Bestandserhaltung der Immobilie, die Erhöhung Ihrer Attraktivität und die Präsentation für die Öffentlichkeit. Diese Ziele werden mit den gleichgerichteten Bestrebungen der Stadt Saalfeld/Saale koordiniert.
Eine der ersten Maßnahmen war die Dachsanierung des Hauptgebäudes zur Jahrtausendwende. Seitdem stehen für Verein und Stadt dringende Arbeiten im Innenbereich der Villa im Vordergrund u. a. Elektroinstallation, Sanitärbereich, Beleuchtung, Fußboden oder Malerarbeiten.
Heute hat der Verein über 100 Mitglieder, darunter zwölf Unternehmen bzw. Gewerbetreibende. Sie alle legen tatkräftig Hand an bei Renovierungs- und Erhaltungsarbeiten und setzten bisher rund 100 000 Euro als Vereinsmittel ein. Nahezu alle Räume des Erdgeschosses erstrahlen in frischen Farben, im Kristall der Kronleuchter bricht sich das Licht wider und das Parket sowie die Sanitäranlagen befinden sich in einem neuen oder gründlich überholten Zustand.
Carillon - Glockenturm der Villa Bergfried
Das Grundstück in der Flur „Vordere Pöllnitz“, das Ernst Hüther 1917 für seinen Familiensitz erwarb, hieß „Bohnscher Garten“ - nach dessen früherem Besitzer Christian Bohn, einem Saalfelder Farbenfabrikanten.
An der Stelle des Glockenturms stand am Ende einer Kirschallee ein Gartenhaus, das auch von Vereinen für Feste genutzt wurde.
Als es abgerissen wurde, fanden Bauarbeiter Reste des gemauerten Fundaments eines Galgens – Überbleibsel eines alten Saalfelder Hochgerichts.
Heute erhebt sich darüber der Glockenturm mit 25 chromatisch gestimmten Bronzeglocken. Sie wiegen jeweils zwischen 32 Kilogramm und 1,45 Tonnen, ihre Durchmesser betragen 30 Zentimeter bis 1,30 Meter. Sechs von ihnen enthalten Widmungen für die Hütherschen Familienmitglieder.