Silbermedaille im Wasserski für Pepe Leonhardt

Leonhardt fährt seit seinem vierten Lebensjahr Wasserski. Mit fünf Jahren nahm er zum ersten Mal an einem Mäuse-Cup am Schwielowsee teil, „wo er schreiend über den See fuhr“, wie sich Michael Patschke vom Wasserskiclub „Saale“ e. V. erinnert. Trotz, oder gerade deswegen trainierte er fleißig weiter und gewann mit sieben und acht Jahren den deutschen Mäuse-Cup. Mit 10 Jahren startete Pepe Leonhardt schließlich das erste Mal bei der deutschen Jugendmeisterschaft in Halle und belegte in allen vier Disziplinen den 2. Platz.
In diesem Jahr folgte nur der vorläufige Karrierehöhepunkt. Nach zweijähriger Verletzungspause qualifizierte sich Leonhardt wieder für internationale Wettkämpfe und wurde daraufhin als Kaderläufer des DWWV (Deutscher Wasserski- und Wakeboardverband) in der Altersklasse U14 für die EM 2022 in Griechenland in das deutsche Team nominiert. Hier, in Ioannina am See Pamvotidas, übertraf Pepe Leonhardt mit Finalqualifizierungen in allen drei Disziplinen (Slalom, Sprung, Trick) alle Erwartungen. Als Einziger fuhr er im Slalom die 12m-Leine durch, zog als Führender in das Finale ein und ging damit in der Endrunde der besten Zwölf als Letzter an den Start. Hier hielt er dem Druck stand und musste sich im Stechen um den Sieg lediglich dem Italiener Salvatore Martorana geschlagen geben. Auch im Springen zog er mit 36,90 m als Führender in das Finale ein und verteidigte dort seine Leistung mit einem 3. Platz. Mit der Silbermedaille im Slalom und der Bronzemedaille im Springen verpasste er nur knapp das Podium in der Overall-Wertung. Im deutschen Team war Pepe Leonhardt der erfolgreichste Sportler der U14. Schwester Maja war mit ihren 10 Jahren die jüngste Starterin und verfehlte im Slalom mit 2 Bojen/14,25 m auf Platz 13 nur knapp das Finale.
„Das kam für mich alles sehr überraschend. Bei weitem habe ich meine eigenen Erwartungen übertroffen, zumal die Aufregung vor dem Start zehnmal höher war, als bei einem normalen Wettkampf. Meine Oma hat daheim vor Glück geweint“, freut sich Leonhardt. Bei der Weltmeisterschaft Anfang 2023 kann der 13-jährige allerdings noch nicht starten. Die WM kennt nur die Klasse U17 und nicht U14. Bürgermeister Dr. Kania versprach er allerdings, in zwei Jahren in der Klasse anzugreifen. Leonhardt ist einer von sechs Jungen und sechs Mädchen im Perspektivkader für die World Games 2026.
Pepe Leonhardt lernt am Bertha-von-Suttner-Gymnasium Babelsberg. Auch wenn die Vereinbarkeit von Sport und Schule schwierig ist, ist er ein guter Schüler. Hilfreich ist dabei vor allem der digitale Unterricht.
Einer seiner Heimvereine, der Wasserskiclub „Saale“ e. V., umfasst aktuell 70 Mitglieder – davon sechs Schüler – und feiert in 2024 sein 50-jähriges Bestehen. „Da im gleichen Jahr die Stadt Saalfeld/Saale 1125 Jahre Ersterwähnung feiert, wäre eine Wasserski-Aktion auf dem Marktplatz analog der 800-Jahr-Feier 2008 eine sehr gute Idee“, regte Dr. Kania im Rahmen des Ehrungstermins an. Vereinsvorsitzender Patschke lehnte den Gedanken nicht ab.
Foto: Bürgermeister Dr. Steffen Kania beglückwünscht Pepe und Maja Leonhardt
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