„Wie schwer ein Menschenleben wiegt“ Leseveranstaltung in der Stadt- und Kreisbibliothek

„Sophie Scholl war eine unangepasste, freiheitsliebende und vor allem mutige junge Frau. Ein wenig burschikos, könnte man sagen. Was in dieser Zeit sehr argwöhnisch betrachtet wurde,“ so die Autorin. In Ihrem Buch beleuchtet sie eine Seite Sophie Scholls, die nur Wenigen bekannt ist. „Die Eltern waren Pazifisten, die Kinder anfangs begeistert von der nationalsozialistischen Folklore und der NS-Jugendorganisationen. Sie fühlten sich motiviert und traten in die Organisationen ein, wurden sogar Anführer in ihren jeweiligen Gruppen.
Die jüngeren Geschwister schauten zu den älteren auf, eiferten ihnen nach. Und wie es so oft in Familien ist, standen sie in Opposition zu den Eltern. Während des Reichsarbeitsdienstes veränderte sich Sophie Scholl zunehmend“, so die Autorin weiter.
Dr. Maren Gottschalk sprach von „schollscher Überheblichkeit“, die auch Sophie Scholl anhaftete und die ihr und ihrem Bruder Hans im nationalsozialistischen Deutschland zum Verhängnis werden sollte. Denn sich einzumischen und sich gesellschaftlich zu engagieren, dazu wurden alle Scholl-Kinder erzogen. Zu Kriegsbeginn war Sophie Scholl eine Regime-Gegnerin. In der Weisen Rose, die Erste, die das NS-Regime und den Krieg ablehnte. Später wurde aus ihr die Widerstandskämpferin.
"Wir schweigen nicht, wir sind Euer böses Gewissen, die Weiße Rose lässt Euch keine Ruhe!", stand auf dem Flugblatt geschrieben, das zur Verhaftung der Mitglieder der Weißen Rose führte. Am 22. Februar 1943 wurde Sophie Scholl zusammen mit ihrem Bruder Hans zum Tode verurteilt und auf der Fallschwertmaschine hingerichtet.
„Wie schwer ein Menschenleben wiegt - Sophie Scholl - Eine Biografie“ erschienen im C.H.Beck-Verlag kann in der Stadt- und Kreisbibliothek Saalfeld/Saale ausgeliehen werden. Ebenfalls verfügbar sind die Titel „Hoffentlich schreibst du recht bald!: Sophie Scholl und Fritz Hartnagel“ sowie „Das kurze Leben der Sophie Scholl“ von Hermann Vinke und „Sophie Scholl – Lesen ist Freiheit“ von Barbara Ellermeier, auf die Dr. Maren Gottschalk sich während der Frage-Antwort-Runde immer wieder bezog. Ines Slomian, Leiterin der Stadt- und Kreisbibliothek in Saalfeld/Saale sagte: „Ein großer Dank gilt vor allem der Autorin Frau Dr. Maren Gottschalk sowie auch der Landeszentrale für politische Bildung Thüringen, ohne die diese Veranstaltung nicht möglich gewesen wäre.“
Foto: (Autorin Dr. Maren Gottschalk in der Mitte)
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