Wirken von Hans Eberhardt gewürdigt

Klinik-Geschäftsführer mit Goldener Bürgermedaille ausgezeichnet
Saalfeld/Saale. Neben dem Alltagsgeschäft des Saalfelder Stadtrates stand in seiner letzten Sitzung ein nicht alltäglicher und besonderer Punkt auf der Tagesordnung. Bereits im März beschloss der Stadtrat die Ehrung von Professor Hans Eberhardt, Geschäftsführer der Thüringen-Kliniken, mit der Goldenen Bürgermedaille, deren Verleihung nach dem Ehrenbürgerrecht die höchste Auszeichnung der Stadt an Privatpersonen darstellt. Am Mittwoch wurde jetzt die Auszeichnung vorgenommen.
Bürgermeister Matthias Graul zitierte vor der Ehrung aus dem Stadtratsbeschluss: „Die Erfolgsgeschichte der Thüringen-Kliniken ist untrennbar mit dem Wirken von Hans Eberhardt verbunden. Ohne sein stetiges Engagement, seinen Weitblick und seine Kenntnis der Krankenhausbranche ständen die Kliniken nicht so wie heute da. Aufgrund seiner langjährigen tadellosen und erfolgreichen Tätigkeit als Geschäftsführer der Thüringen-Kliniken ‚Georgius Agricola‘ GmbH hat er sich große Verdienste um die Stadt erworben.“ Zuvor legte Stadtratsvorsitzender Dr. Steffen Kania das Wirken von Eberhardt und damit die Gründe für die einstimmige Entscheidung dar.
„Ich danke dem Stadtrat vielmals für diese Auszeichnung. Niemand hat mir die Gründe für die heutige Einladung im Vorfeld verraten. Nicht einmal mein engster Mitarbeiterkreis. Ich bin überwältigt. Ich habe nur meinen Job getan. Diesen allerdings sehr gerne. Sorgen macht mir nach den vielen Jahren nur, wie mit ‚meinen‘ Kliniken zukünftig umgangen wird“, sagte Eberhardt entschlossen und doch deutlich gerührt.
Landrat Marko Wolfram, der gleichzeitg Aufsichtsratsvorsitzender der Kliniken ist, beglückwünschte Eberhardt und die Stadtratsmitglieder gleichermaßen: „Ich bin stolz und halte dies für eine sehr gute Entscheidung des Stadtartes.“
Ein Wirken für die Zukunft
Professor Hans Eberhardt, der zum 30.06.2017 in den Ruhestand tritt, wurde Anfang 1990 in beratender Funktion und ab 01.09.1990 als Geschäftsführer des damaligen Agricola-Krankenhauses Saalfeld berufen. In den 27 Jahren seines Wirkens gelang es ihm, aus dem Staatsbetrieb des Gesundheitswesens einen modernen Gesundheitskonzern zu formen, der in Thüringen seinesgleichen sucht. Am 01.01.1991 erfolgte die Umwandlung des Krankenhauses in die Thüringen-Klinik „Georgius Agricola“ Saalfeld GmbH.
Schritt für Schritt erfolgte die bauliche Sanierung und Modernisierung des denkmalgeschützten Ensembles. So erfolgte u. a. als eine der ersten Maßnahmen die Errichtung der Klinik für Psychiatrie in Modulbauweise, die mittlerweile einem hochmodernen und zweckmäßigen Neubau gewichen ist. Dadurch wurde der Umzug aus dem maroden Gebäude „Sommerstein“ realisiert. Als eine der ersten Thüringer Kliniken erhielt Saalfeld 1994 einen modernen Linkskatheter-Messplatz; der Nachfolgebau ging 2016 in Betrieb. Ebenfalls 1994 erfolgte der Umbau des Kreißsaales. 2003 entstand ein hochmoderner OP- und Funktionstrakt mit sechs OP-Sälen, Intensivstation, Aufwachraum, zentraler Notfallaufnahme und Röntgenabteilung. In der Folge wurde der alte OP-Bereich zu einem Multifunktions-Bereich für die urologische Klinik umgebaut.
2003 kam es nach langen Verhandlungen zu einer Fusion der Thüringen-Klinik „Georgius Agricola“ Saalfeld GmbH und des Kreiskrankenhauses Rudolstadt gGmbH zu den Thüringen-Kliniken „Georgius Agricola“ gGmbH. 2004 erfolgte die Gründung der Thüringen-Klinik Pößneck GmbH. Heute bestehen die Thüringen- Kliniken „Georgius Agricola“ als gemeinnützige GmbH mit den drei Klinikstandorten Saalfeld/Saale, Rudolstadt und Pößneck.
Eine 100-prozentige Tochter ist das Medizinische Versorgungszentrum.
2006 folgte der Neubau des co.med Gesundheitszentrums in Saalfeld mit dem co.med Gesundheitshotel, Arztpraxen, dem co.med Medical Wellness-Zentrum und dem Zentrum für Physiotherapie der Thüringen-Kliniken. Ebenfalls 2006 wurde der Neubau eines zentralen Eingangsgebäudes am Klinikstandort Pößneck mit der Intensivtherapiestation, dem Physiotherapie-Zentrum der Thüringen-Kliniken und einer Dialysepraxis gefeiert. 2009 ist der Neubau des Klinikstandortes Rudolstadt an der Volkstedter Leite und Auszug aus dem bisherigen Klinikgelände in der Jenaischen Straße schließlich realisiert worden. 2015 erfolgte die Einweihung des Saalfeder Neubaus des „Zentrums für Seelische Gesundheit - Klinik für Psychiatrie, Psychotherapie und Psychosomatische Medizin“.
Die Thüringen-Kliniken sind heute mit mehr als 1 800 Beschäftigten nicht nur größter Arbeitgeber in der Region, sondern auch größter Ausbildungsbetrieb in enger Kooperation mit der Medizinischen Fachschule. Neben Gesundheits- und Krankenpflegeberufen werden auch Köche, Bürokaufleute oder Ergotherapeuten ausgebildet. Die Thüringen-Kliniken sind Lehrkrankenhaus der Friedrich-Schiller-Universität Jena und bieten das komplette Spektrum der modernen Medizin an. Die MVZ-GmbH betreibt aktuell 23 Praxen in zwei Landkreisen und hat insbesondere auch Praxen in ländlichen Regionen übernommen, die keinen Nachfolger gefunden haben.
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